Muss man Wespen lieben?

Zugegeben eine provokative Frage, die wohl vielen Menschen ein „Nein“ abverlangt. Beschäftigt man sich nun aber näher mit Wespen, stellt man fest......

 Foto: Eleonora_Capsaicin

Foto: Eleonora Capsaicin

Zugegeben eine provokative Frage, die wohl vielen Menschen ein „Nein“ abverlangt. Beschäftigt man sich nun aber näher mit Wespen, stellt man fest, dass es tausende von Wespenarten gibt, die nützlich und wichtig für unser Ökosystem sind. Deshalb ist es wichtig Unterscheidungen zwischen den Wespen vorzunehmen. Als Wespenberater stehen Ihnen die Spezialisten des NABU mit Hilfestellung im Umgang mit diesen Tieren zur Seite. Wenn wir die Honigbiene mit der Wespe vergleichen werden wir vermutlich eine Abneigung gegen die Wespe haben. Die Rolle, die die Honigbiene einnimmt kennen wir. Sie bestäubt die Pflanzen und bringt uns Honig.  Über die Wespen wissen wir noch nicht so viel und kennen die Bedeutung die sie in unserem Ökosystem einnehmen nicht genau. Man weiß aus Studien von Krefelder Entomologen, daß die Biokontrolle über den Bestand von Insekten ein wichtiger Faktor über den Gesundheitsgrad unseres Lebensraums ist. Die Funktion von Wespen in unserem Ökosystem und den Nutzen für den Menschen wurde von Prof. Seirian Sumner vom Universitäts-College London untersucht Die aktuelle Auswertung zeigt, wie wertvoll die Rolle der Wespen für die Landwirtschaft ist: Wespen regulieren Populationen von Blattläusen und Raupen, die Ernten nachhaltig schädigen. Einzelne Wespenarten sind in der Regel Spezialisten, die zur Bekämpfung eines bestimmten Schädlings geeignet wären, während Soziale Wespen generalistische Raubtiere sind und als lokale Kontrolle für eine Reihe pflanzenfressender Schädlinge besonders nützlich sein können. Die Studie ist in vollem Umfang frei zugänglich

Zur Zeit, also im Juni sind soziale Wespenvölker wie z.B. die „Deutsche Wespe“ oder die „Gewöhnliche Wespe“ noch nicht so groß und wir werden seltener auf der Suche nach Kohlenhydraten oder Proteinen wie Wurst, Fleisch oder Schinken bedrängt. Aber das ändert sich mit zunehmender Größe des Volkes. Ein Wespennest dieser Art kann mit Leichtigkeit 10.000 Tiere beherbergen. Um gegen Wespen vorzugehen sollte man auf keinen Fall Wespenfallen im Freien aufstellen, denn dort gehen auch Schmetterlinge, Wildbienen oder Hornissen rein und verenden dort. Speziell Hornissen sind noch strenger durch das Bundesartenschutz geschützt.

Bei dem Umgang mit Wespen sollte man erstmal entspannt bleiben und sich eine Beratung von einem Profi anhören, bevor man selbst zur Giftspritze greift.

NABU Wespeninfo Harry Abraham