Trockenheit gefährdet die Tierwelt in den Gewässern der Stadt Willich
NABU und interessierte Schüler schauen genau hin.

Auch Willichs Fließgewässer Cloer und Flöthbach leiden unter der Trockenheit. Während die Clör noch ausreichenden Zufluss aus dem Grundwasser bekommt, wird der Flöthbach im Sommer fast ausschließlich durch das Regenwasser von Straßen und Dachflächen gespeist. Da es seit Wochen nur ein paar Tropfen geregnet hat und das im Winter noch so hoch stehende Grundwasser sehr schnell gesunken ist, fiel in den vergangenen Tagen der Flöthbach über mehrere Kilometer trocken.


Floetbach Restpfuetze

Werner Schmidt, der Gewässerfachmann der NABU-Gruppe Willich musste beobachten, wie tausende von Jungfischen und Kaulquappen, die sich in diesem Frühjahr im Flöthbach sehr gut entwickelt hatten, mit vielen anderen Wasserorganismen verendeten.
Nur wenige Tiere konnten aus den Restpfützen aufgenommen und unterhalb des Auslaufes aus dem Regenrückhaltebecken Klörather Steg wieder eingesetzt werden. Erst von hieran führt der Flöthbach ständig Wasser.
Dort traf Werner Schmidt zufällig die beiden 13-jährigen Leonard Lutter und Tim Tolls. Die Schüler der Robert-Schuman-Gesamtschule sind leidenschaftliche Angler und beobachten das Leben im Flöthbach schon seit 7 Jahren.

 

 


Floetbach Leonard Tim

Werner Schmidt ist sich sicher: Die Jungs sind mittlerweile richtige Wasserexperten.
Auch am 25. Mai untersuchten die beiden den Bach und fanden neben Bachflohkrebsen, Schnecken und Egeln auch 3 Fischarten: Stichlinge, Schmerlen und einen Blaubandbärbling.
Nach einem längeren Fachgespräch waren sich Jugend und NABU-Vertreter einig:
Der Flöthbach ist ein wertvolles Wasserbiotop. Lebensraum für Wasserlebewesen Amphibien und Wasservögel. Aber er ist, was die Wassermenge und die Wasserqualität betrifft, ständig gefährdet.

 

 

Um die Wasserführung im Sommer zu verbessern, empfiehlt der NABU, die städtischen Regenrückhaltebecken zu erweitern um Wasser länger speichern und gezielter einleiten zu können. Und was die Wasserqualität betrifft, appelliert er an alle Bürger, die Straßen und die Regenwasserkanalisation, die direkt den Gewässern zufließt, sauber zu halten. Daher sollen insbesondere in der trockenen Jahrszeit folgende gewässerhygienischen Regeln beachtet werden:

1. Werfen Sie keine Abfälle in die Straßengullys und schütten Sie kein Schmutzwasser hinein.
Putzwasser muss wie Abwasser im Haus z.B. in der Toilette entsorgt werden.

2. Hundekot gehört nicht auf die Straße
Nehmen Sie ihn mit einer Plastiktüte auf und entsorgen Sie ihn über den Hausmüll wie es die Ortsatzung vorsieht.

3. Wenn aus Ihrem Fahrzeug Öl auf die Straße tropft, lassen Sie den Schaden so schnell es geht beheben.

4. Waschen Sie Ihr Auto nur in der Waschanlage

5. Verwenden Sie auf Straßen, Wegen und in Vorgärten niemals giftige Vernichterstoffe wie Unkraut- oder Moosvernichter.

Werner Schmidt
NABU Willich